Pressestimmen

The Art of World Trio


Im Jazz ist die Kunst des Trio-Spiels eine hohe Tugend, doch aktuelle CD-Produktionen aus dem Bereich Weltmusik zeigen, dass der »Trialog« auch dort auf hohem Niveau gepflegt wird. Eine spannende Lesart brasilianischer Klassiker kommt schließlich von einem schweizerisch-deutschen Trio: Unter »Saudade Nova« firmieren der in Basel lebende Sänger Thomas Reck und die beiden Freiburger Max Zentawer (g) und Arno Pfunder (perc). In der schlanken Besetzung aus den Anfangstagen des Bossa Nova leuchtet die lyrische Essenz berühmter Standards von Tom Jobim und seinen Kollegen ganz neu auf.Zentawer zaubert fließende Phrasen im Geiste Baden Powells, Pfunder hantiertunglaublich feinfühlig mit dem Besen, und Sonnyboy Reck, geschult durch einen langenRio-Aufenthalt, schafft es tatsächlich, das luftige Brasil-Flair auch als »Gringo«einzufangen. Tropische Sehnsuchtsmusik aus dem Dreiländereck.


Programmzeitung, Stefan Franzen

Dutzende Samba- und Bossa-Nova-Platten balgen sich den Sommer über um einen Platz im CD-Player. Eine der hörenswertesten erscheint jedoch erst jetzt. Stücke der Altmeister Chico Buarque oder Gilberto Gil steckte das deutsch-schweizerische Trio Saudade Nova in temperamentvolle und immens luftige Arrangements. Den dynamischen Klang besorgte ein Team um Vollton-Chef Friedemann Witecka.


AUDIO 01/11. Musik **** Klang ****

„Um cantinho, um violão“, dichtete Antônio Carlos Jobim einst in seinem Stück „Corcovado“ - nichts braucht es für die Bossa Nova, außer einer kleinen Melodie und einer Gitarre. Das Freiburg-Basler Trio Saudade Nova folgt auch auf seiner zweiten CD der Philosophie von intimer Kammermusik und kreiert mit bewundernswertem Einfühlungsvermögen eine brasilianische Welt aus der Ferne. Thomas-Maria Recks Stimme ist mit ihrer klaren Diktion, der wendigen Phrasierung und dem leicht spitzbübischen Timbre wie geschaffen für dieses Genre. Die Gitarren von Max Zentawer wechseln fliegend zwischen souveräner Begleitharmonik und improvisatorischer Finesse, Arno Pfunders Perkussion wechselt von feingliedriger Zurückhaltung zu zupackend-bauchigem Beat. Im Repertoire haben die Drei Bossa-Klassiker: Die Naturlyrik von Jobims „Correnteza“ und „Sabiá“ wird delikat eingefangen, übermütig seine Freude im „Samba Do Avião“ widergespiegelt. Dazu tritt spätere Música Popular: Wie eine versonnene Serenade klingt Chico Buarques „Carolina“, funky Gilberto Gils „Ladeira Da Preguiça“. Am verblüffendsten aber ist, wie eine Perle aus der Prä-Bossa-Ära adaptiert wird - der „Sommerregen“ des Sambakomponisten Fernando Lobo, einst mit schwülstigem Orchester, hier in schlanker Beschwingtheit.


AKUSTIK GITARRE


Sommer für Sommer schwappt eine wahre Flut an Brasilien-CDs auf den Markt. Schön sind die allermeisten davon. Doch manche sind einfach einen Tick schöner, intensiver als das Gros der Durchschnittsaufnahmen. Und eine der besten kommt gar nicht vom Zuckerhut. An die Gründerzeit des Bossa Nova erinnert dieses Trio auf seiner CD: mit Liedern von Tom Jobim, Joao Bosco und Vini-cius de Moraes – und mit einer herrlich lockeren Gangart: zart, fast kontemplativ die Arpeggien des badischen Gitarristen Max Zentawer, federleicht das Percussion-Spiel seines Landsmanns Arno Pfunder, schön schmelzig der Gesang des Basler Jazz-Vokalisten Thomas-Maria Reck.
Ebenso elegant: das Klangbild von Friedemann Witecka (Aufnahme) und Johannes Wohlleben (Mastering).

AUDIO

Schon wieder Brasilien - muss wohl am Sommer liegen. Nach den Amazonas-Entdeckern von Boa Fonte drängt schon wieder brasilianische Musik auf diese prominente Position im Heft. Doch es geht einfach nicht anders: Das in Friedemann Witeckas Ton-Schmiede entstandene Album lässt klanglich diesen Monat alle anderen Releases deutlich hinter sich. Das deutsch-schweizerische Trio bearbeitete Kompositionen von u. a. Tom Jobim. Auch andere verknüpfen elegant Bossa & Samba mit Jazz, doch nur wenigen gelingt eine solch freie, sonnendurchflutete, brillante Aufnahme. Thomas-Maria Recks präsente Stimme, Max Zentawers leicht klingende Kunststücke auf der Akustikgitrarre und – dezent – der Schlagwerker Arno Pfunder: Alles bis auf den letzten Winkel perfekt ausgeleuchtet.


STEREOPLAY Klangtipp: Die audiophilie Pop-CD „Triança“

Brasilianisches Flair in der ehemaligen Fabrik
Saudade Nova gastierte beim Denzlinger Roccafé-Verein mit Bossa Nova.

DENZLINGEN. Mit Bossa Nova, der Musik Brasiliens, und unterhaltsamen Reiseanekdoten verzauberte die Gruppe Saudade Nova am Samstag das Publikum in der Rocca, der Roccafé-Verein hatte dazu eingeladen. Das sommerliche Flair der Musik, die angenehm zarte Spielweise des Percussionisten und die wohlklingende Stimme des Sängers zum Klang der Gitarre entführten an die Copacabana – in einen kleinen Club am Strand, in dem man in der lauen Sommernacht die Musik und das Leben genießt. Max Zentawer, Arno Pfunder und Thomas-Maria Reck sind Musiker mit Leib und Seele – das ist im Saal über der Medaithek sofort zu spüren. Max Zentawer, unter anderem Dozent an der Jazz & Rock Schule Freiburg, spielt grandios Gitarre, und die Einflüsse des Jazz machen sich besonders in den überzeugenden Soli bemerkbar. Percussionist Arno Pfunder, der auch an der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau und an der Pädagogischen Hochschule Freiburg unterrichtet, weiß mit seinen Schlagbesen sehr wohl umzugehen und bringt mit dem Groove des Bossa Nova das Publikum zum Swingen. Thomas-Maria Reck, Sänger aus Basel, vermag mit den fremden Wortklängen des Brasilianischen das Publikum weit weg aus Denzlingen zu führen. Mit Witz und Humor – "Ich bin Schweizer. Ich mag Europäer sehr gerne"– leitet er durch den Abend, erzählt in seinen Liedern und Reiseberichten von Zahnärztinnen in Rio de Janeiro, die während dem Bohren telefonieren, von der Spiritualität des Landes, die sich sogar auf jungfräulichen CD-Booklets in Form von http://www.harekrishna.br niederschlägt und von dem Problem mehr oder weniger schönen Frauen nachpfeifen zu müssen. Warum er Bossa Nova macht, erzählt Thomas-Maria Reck auch. Jeder kennt die typischen Bilder des Bossa Nova: Musiker spielend am Strand, zu ihren Füßen wunderschöne Frauen. »Als ich diese Fotos sah, wusste ich, ich will Bossa-Nova-Musiker werden.«Die Combo versteht sich als Bossa-Nova-Trio mit "historischer Aufführungspraxis". Und man versteht: Gesang, umrahmt von Gitarre und Schlagwerk ist alles, was es dazu braucht. Für einige Lieder wird das Trio zum Duett – ganz intim, Gitarre und Gesang. Und es ist schön, den Klängen nachzulauschen, die Rhythmen auf sich wirken zu lassen und mit der Musik in die Ferne schweifen. Mal sind die Lieder voller Witz und Schwarm – wie das Lied der Vögel und Enten, in dessen Refrain Thomas-Maria Reck diese auch nachahmt – mal zart melancholisch. Bei einem der letzten Lieder fordert der Sänger die Zuhörer auf, mitzusingen und hat auch prompt den Text parat. Die drei Musiker verstehen es , das Publikum in den Bann der Musik zu ziehen. Köpfe und Beine wippen zur Musik, einige nutzten die unbestuhlte Fläche des Saales, um zu den brasilianischen Rhythmen zu tanzen. Beschwingt und bereichert geht der Abend nach knapp zwei Stunden zu Ende – ein leichtes Fernweh bleibt.


Badische Zeitung

Samba und Jazz mit Lyrik vom Feinsten
Informativer und rythmischer Brasilien-Abend mit Saudade Nova im Meck a Frick.

Reise der Sehnsucht - Im zweiten Teil des Abends nahm die Band Saudade Nova die Gäste mit in die melancholische Welt des Bossa Nova. Das Trio, bestehend aus Max Zentawer (Gitarre), Arno Pfunder (Schlagwerk/Percussion) und Thomas-Maria Reck (Gesang), hat sich ganz der Leidenschaft brasilianischer Musik verschrieben. »Wir sind zwar aus Deutschland und der Schweiz, doch unsere Seelen sind braslianisch«, erklärte der sympathische Sänger. Mit seiner rauchig-männlichen und doch sehr weichen Jazz-Stimme sang sich Thomas-Maria Reck direkt ins Herz des Publikums. Mit vielen bekannten Liedern aus den Songbooks von Joao Gilberto, Tom Jobim und anderen Komponisten der Musical Populär Brasileira wurde es eine Reise in das Rio der Vergangenheit und der Gegenwart.


Mittellandzeitung